PANTHER Trio wacht
am Flughafen Krakau.

Viel zu tun am zweitgrößten Flughafen des Landes

Balice ist ein polnisches Dorf in Südpolen, einem Verwaltungsbezirk, der an die Slowakei grenzt. Das mag abgelegen klingen, doch Balice ist nur eine halbe Stunde von Polens zweitgrößter Stadt Krakau entfernt. Und buchstäblich nur einen Steinwurf vom internationalen Flughafen Krakau, der Balice sogar als Namenszusatz führt. Auch wenn das Dorf selbst nur knapp über 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner hat, ist es dennoch für viele polnische Reisende so etwas wie ein Tor in andere Länder. Und für die zuständige Feuerwehr bedeutet das eine große Verantwortung.

Im Einsatz auf dem Airport – und außerhalb

Zivil genutzt wird der Flughafen Krakau-Balice seit 1964. So lange gibt es dort auch den Flughafenrettungs- und Feuerwehrdienst. 2016 hat sich jedoch das Aufgabenspektrum der Flughafenfeuer grundlegend geändert. Die 70 Männer und Frauen gehören seit jenem Jahr auch zum nationalen Rettungs- und Brandbekämpfungssystem. Damit sind sie nicht nur mit der Sicherung des Flughafens betraut, sondern führen auch Rettungsmaßnahmen außerhalb des Flughafens durch. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Einsätze bei Verkehrsunfällen. Damit bilden die Feuerwehrleute aus Balice eine echte Besonderheit: Sie sind die einzige LSR-G-Einheit (so die polnische Abkürzung für Flughafenfeuerwehr) in Polen, die dem nationalen Rettungs- und Feuerwehrsystem angehört und damit nicht nur auf dem Rollfeld bzw. in den Flughafengebäuden ihren Dienst tut, sondern auch jenseits der Zäune, die jeden Airport von der Außenwelt trennen.

Die Arbeit neben dem Rollfeld sorgt für Erfahrung

Roman Kielin – bereits seit 1989 Kommandant der Flughafenfeuerwehr! –  sieht große Vorteile in dieser Doppelverantwortung. Denn glücklicherweise sehen sich die Rettungskräfte auf dem Flughafen mehr mit Standardaufgaben wie dem Sichern der Betankung von Flugzeugen mit Passagierinnen und Passagieren an Bord oder dem Beseitigen von Öl und anderen Chemikalien konfrontiert als mit schwerwiegenden Zwischenfällen. Die Erweiterung des Wirkungsbereichs in die weit weniger überwachte Welt abseits von Runway und Terminal bringt dagegen wertvolle Notfallpraxis in den Alltag: „Die Teilnahme unserer Einheit an der Hilfeleistung für Verletzte ist sehr wichtig. Sie ermöglicht unserem Team, Erfahrungen bei Rettungseinsätzen und in der Zusammenarbeit mit anderen Organen wie der staatlichen Feuerwehr, der Polizei und den Rettungsdiensten zu sammeln.“

Um die Hauptaufgabe, den Schutz des Flughafens, zu keinem Zeitpunkt zu vernachlässigen, rückt zu Einsätzen außerhalb des Airport-Geländes aber immer nur ein Rettungs- und Löschfahrzeug mit einer Besatzung von maximal drei Rettungskräften aus. Auch hier kommen Rosenbauer Fahrzeuge zum Einsatz, allerdings viel kleiner dimensioniert als typische Flughafenlöschfahrzeuge, damit sie zu jedem Einsatzort vordringen können. Und der ist manchmal auch der flughafeneigene Parkplatz, wenn dort ein Auto in Flammen aufgeht oder ein Mülleimer brennt.

PANTHER Nummer 3 ist ein wahrer Koloss

Auf dem Flughafen Krakau-Balice, der auch noch den Namen eines der berühmtesten Söhne des Landes, Johannes Paul II., trägt, werden jedes Jahr mehr als acht Millionen Passagierinnen und Passagiere abgefertigt. Es landen dort also auch große Maschinen, was der Grund dafür ist, dass KRK – so die Abkürzung des Airports – in die Sicherheitskategorie 8 für Flughafenfeuerwehren fällt. Diese Klassifizierung bedeutet u.a., dass es mindestens drei Lösch- und Rettungsfahrzeuge geben muss, die zum sofortigen Einsatz bereitstehen. Das macht zum einen verständlich, warum bei zwölf Feuerwehrleuten pro Schicht nur drei zu Einsätzen außerhalb ausrücken dürfen. Und zum anderen erklärt es die jüngste Anschaffung: einen PANTHER 8x8. Der komplettiert das PANTHER Trio in Krakau. Denn 2009 wurden dort bereits zwei Fahrzeuge in den Ausführungen 4x4 und 6x6 ausgeliefert – „die bis dato ersten PANTHER in Polen“, wie Roman erzählt.

Der vierachsige Koloss bringt neben drei Einsatzkräften 17.800 Liter Wasser sowie 2.200 Liter Schaummittel zum Einsatzort und sprintet trotz dieser Last auf den Schultern in 23 Sekunden von 0 auf 80 km/h. Zwei Motoren mit insgesamt 1.450 PS sorgen für diesen beeindruckenden Schub bei gleichzeitig maximalem Pumpenbetrieb: Die verbaute Leichtmetallpumpe vom Typ N110 kann 10.000 Liter pro Minute fördern und versorgt in der Version für Balice einen Dachwerfer vom Typ RM80 (mit maximal 9.000 l/min Förderleistung) sowie einen Werfer vom Typ RM35 (maximal 4.750 l/min), der auf einem Frontlöscharm angebracht ist. Für die richtige Schaumqualität im Brandfall auf der Landebahn sorgt das FOAMATIC E Zumischsystem. Außerdem an Bord: eine Pulverlöschanlage.

Eine eindrückliche Begegnung und positive Bilanz

Roman, der 1978 als Absolvent der damaligen Feuerwehroffizierschule in Warschau ins Berufsfeuerwehrleben eintrat, erinnert sich übrigens noch genau daran, wie er das erste Mal mit einem PANTHER Flughafenlöschfahrzeug buchstäblich in Berührung kam. „Das war bei einem Besuch des Rosenbauer Werks im Jahr 2002, der für die Kommandanten der Feuerwehren polnischer Flughäfen organisiert wurde.“ Eine eindrückliche und überzeugende Begegnung, wie man heute – mit einem PANTHER Trio im Einsatz – zweifellos sagen kann.

Und mussten die drei PANTHER schon einmal ausrücken? „Zu Brandbekämpfungseinsätzen glücklicherweise nicht“, kann Roman von bislang 15 Jahren ohne schwere Zwischenfälle berichten. „Aber sie haben mehrmals an der Absicherung von Notlandungen teilgenommen, die glücklicherweise ohne Feuer endeten“, bilanziert er positiv und formuliert sofort für die Zukunft: „So soll es auch bleiben.“

Technische Daten.

  • Fahrzeugbezeichnung: Flugfeldlöschfahrzeug
  • Typ: PANTHER 8x8
  • Fahrgestelltyp: RBI 52.1450 8x8
  • Motor: Volvo D16K750 (Euro 6)
  • Motorleistung: 2x 533 kW / 1.450 PS
  • Getriebe: Allison 4.800R
  • Besatzung: 1+3
  • Wasser-/Schaumtank: 17.800 / 2.200
  • Pulver: 250 kg
  • Pumpenanlage: N110
  • Löschleistung: 10.000 l/min
  • Schaumzumischsystem: FOAMATIC E
  • Dachwerfer: RM80 mit bis zu 9.000 l/min
  • Frontlöscharm: HVLA mit RM35 mit bis zu 4.750 l/min
  • Fahrzeugabmessungen (LxBxH): 13.100 x 3.000 x 3.700 mm
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 52.000 kg
  • Bremsen: EBS Scheibenbremse

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